Serbien

Serbische Grenze - Belgrad
Direkt nach der Grenze steht eine Tafel mit den perfekt beschriebenen Radrouten durch Serbien. Wir sind ganz verblüfft, bevor wir merken, dass diese Beschilderungen nicht immer einwandfrei bleibt... Auf der serbischen Tiefebene geht es gleich weiter wie in Ungarn: Rückenwind, wenig Verkehr, kleine Dörfer. Scheinbar gibt es in dieser Region kein Trinkwasser in jedem Haushalt. Zu unserer Verwunderung sind viele Leute unterwegs zu den öffentlichen "Dorfbrunnen" mit ihren leeren Kanistern. Im ersten Restaurant werden wir vom Kellner zum Kaffee eingeladen (wie soll dieses Geschäft denn rentieren?!).

Neu sind die Abfallberge am Strassenrand, z.T. liegt ein überfahrener Hund daneben und irgendwann werden die Abfallhaufen einfach angezündet. Die Autos haben wohl keine Katalysatoren. Gerade in dieser Wetter-Tiefdruckphase macht uns der Gestank zu schaffen.

bild Die Stadteinfahrt nach Belgrad war nicht so entspannend. In den Kaffees und den Restaurants haben wir uns aber gut erholen können... Aus der Stadt heraus hat es uns schon viel besser gefallen. Natürlich muss der Verkehr und vor allem auch die Löcher in der Strasse gut beachtet werden.
Belgrad - bulgarische Grenze

Relativ schnell waren wir wieder an der Donau auf einem kleinen Sandweg. Da die Serben nicht als aktives Freizeitsportvolk bekannt sind, haben uns die Velospuren im Sand interessiert. Tobias sagte: "das sind Schwalbespuren" - tatsächlich haben wir wenig später zwei Schweizer-Tourenfahrer bei einer Pause getroffen. Janine und Dominik aus Bern haben ganz ähnliche Pläne wie wir. Wir staunten nicht schlecht: fast identische Fahrräder (Janine und Marianne - beide schwarzer sole-frame, rote Taschen usw), ungefähr gleich ausgerüstet und wie sich herausstellt auch etwa das gleiche Reisetempo. Weils so gut passt, reisen wir zu viert weiter.

Janine und Dominik campieren meistens. Nach unserem bequemen Einstieg mit Pensionen, Hotels und Restaurants lassen wir uns nun endgültig auch anstecken. Tobias hat sogar ein erstes Bad in einem Nebenkanal der Donau genossen. Mit den beiden Kochausrüstungen zusammen laufen wir in Sachen Campingküche zur Hochform auf.

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Die Landschaft ist eindrücklich. Steile Felsen flankieren häufig beide Seiten der Donau. Hier wurde vor ca. 30 Jahren die Donau gestaut, viele Dörfer sind im Wasser versunken und wurden neu aufgebaut. Die Burg bei Golubaç ragte einst hoch übers Tal. Heute steht sie "knietief" im Wasser. Am Ende wird mit zwei grossen Wasserkraftwerken Strom produziert (bis zu 3000 MW). Durch das Stauwerk und die grossen Schleusen ist auch an der engsten Stelle der Donau, beim Eisernen Tor, im Gegensatz zu früher das Passieren für die Schiffe kein Problem mehr.

Wir geniessen die hügelige Landschaft, trotz den ersten Regentropfen und einigen Höhenmetern. In unserem vierer Konvoi lässt es sich optimal Windschatten fahren.

Blog von Janine und Dominik

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