Turkmenistan

Turkmenistan: 5 Tage durch die Karakumwüste

Bei strömendem Regen, eine Seltenheit zu dieser Jahreszeit im Iran, verliessen wir Mashhad zusammen mit Mary und Pete aus Guernsey (wer nicht weiss, wo das ist, sollte das googlen). Die beiden Weltumradler sind seit 11 Monaten unterwegs und hatten ihr Visum für Turkmenistan just für den gleichen Tag wie wir bekommen.

bild Knappe 5 Tage Transit-Visa werden für Touristen von der turkmenischen Botschaft ausgestellt, mehr ist nicht zu holen: 500km auf z.T. üblen Strassen, bis zu 43°C im Schatten, Gegen- oder bestenfalls Seitenwind und eine endlose Wüstenlandschaft mit wenigen Wasserversorgungsmöglichkeit. Trotz all dieser Hürden gingen wirs locker an und genossen (Mary und ich) erstmals seit Langem kurz nach der Grenze das befreiende Gefühl von Wind in den Haaren (wenn auch so heiss wie aus einem Föhn). Nicht nur der Tenuewechsel, sondern vor allem auch der freundliche Händedruck von LKW-Fahrern in Unterhosen, die turkmenischen Frauen in ihren schönen farbigen Kleidern und das kühle Bier am Abend war nach der Zeit im Iran eine wahre Freude und purer Genuss!
Noch bevor die Sandwüste anfing, konnten wir in den Bewässerungskanälen der Baumwollfelder einige erfrischende Abkühlungen geniessen. Wären nicht Einheimische am Baden gewesen, wären wir wohl kaum auf die Idee gekommen in die braune Brühe zu springen. Eines Abends, wir hatten uns einen schönen Zeltplatz hinter grossen Sanddünen ausgewählt, überraschte uns Tobias mit einer Thermosflasche voll kühlem Bier, welches er bei einem Shop am Morgen früh heimlich abgefüllt hatte.
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Land und Leute

Turkmenistan ist ein kurioses Land, von dem wir leider in nur fünf Tagen nicht genug erfahren konnten. Auf den Strassen gibt es kaum Verkehrsschilder, gefahren werden kann so schnell, wie es die Schlaglöcher zulassen. Freundlich wurde uns aus dem Auto (vom Fahrer selber) einen Schluck Vodka angeboten. Ja sogar die Strassenpolizei bietet uns Vodka an, das wäre am Morgen früh dann aber doch etwas zuviel gewesen. Anstatt wie bisher Schafe, kreuzten Kamele die Strasse.

Der Hirte war eingepackt in einem dicken Wollpullover und ausgerüstet mit einer Lederflasche voll Wasser (oder was auch immer da drin war), als wäre die Hitze gar nicht zu spüren. Vermögensanlagen auf der Bank scheinen hier weniger populär zu sein als das Geld in Goldzähne zu investieren. Das goldige Lächeln der Turkmenen ist ein wunderbarer Anblick. Pete wollte sich am Liebsten gleich auch Goldzähne verpassen lassen. bild
und das Essen?

Auf den langen Strecken zwischen den Strassenkaffees oder Ortschaften verpflegten wir uns vor allem selber, Pasta lieferte wie immmer die nötige Energie. Wir fingen an mittags Suppe zu kochen, um das harte turkmenische Brot aufzuweichen. Am letzten Tag wollten wir dann doch noch die einheimische Küche testen. Nach der Suppe mit fleischgefüllten Peperoni taten wir es den andern Gästen im Restaurant gleich und legten uns neben dem "Tisch" für zwei Stunden zum Schlafen hin. Am Abend in Turkmenabat sah es dann auch nicht anderst aus. Nach dem fettigen Burger im Disco-Restaurant, machten wir es uns mit dem Einverständnis des Besitzers draussen am Boden vor der Bar, 5m von der Strasse entfernt, bequem. Ein wirklich lauschiges Plätzchen. Über die Toiletten in Turkmenistan wollen wir lieber nicht berichten.

Blog von Mary und Pete: www.twoonfourwheels.com

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