Thailand:

Ab nach Bangkok und Feste feiern, wie sie fallen
Es konnte uns fast nicht schnell genug gehen, in Bangkok anzukommen. Es tat so gut, das Schwesterherz Sabine und René nach so langer Zeit zu drücken! Noch bevor wir uns im Hotel einquartiert hatten, wurden wir reichlich beschenkt mit Mitbringsel aus der Schweiz. Fast gierig schlangen wir rasch ein paar Lindtkugeln und Weihnachtsguezli aus dem Hause Mama heruntern. Dann schafften wir es vormittags gerade mal in die nächste Beiz und blieben den Rest des Tages plappernd am Tisch sitzen bis es Abend wurde, tranken eins auf das Wiedersehen, eins auf die 20'000km, auf Tobias' Geburtstag, auf, auf, auf - die Ideen wollten nicht ausgehen.
Natürlich machten wir in den sechs Tagen Bangkok Sightseeing. Der Höhepunkt war die, von Kurzbesucher Robin organisierte Klong-Tour, der Tiefpunkt der Abendspaziergang (bzw. Sprint) durch die KhaoSan Road. Der Schock und Ärger über das unmögliche Treiben in dieser Strasse sass tief und schnellstmöglichst wechselten wir das Hotel in eine kleine Oase über den Dächern von Chinatown und dem Chao Phraya. Hier hatten wir am Silvester die beste Sicht auf Feuerwerke der umliegenden Luxushotels, Tobias und René sorgten an der Bar für eine endlose Happyhour, kurzerhand übernahm Sabine den DJ Pult und jetzt wurde getanzt! bild
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bild Wir hatten die Zeit über den Reiseführer hinaus das Bangkok-Leben kennenzulernen: ein trendiges Restaurant, chice Skybars, eine deftige Thaimassage und Thaiboxkämpfe, bei denen die wahre Action auf den billigen Plätzen im wettsüchtigen Publikum abging. Zeitweise fühlten Tobias und ich uns nach den doch sehr abenteuerlichen vergangenen Montaten wie im falschen Film - ein Kulturschock in die umgedrehte Richtung. Gewohnt an die ausgebleichte Fahrradkleidung kam ich mir im neuen Kleidchen vor wie in der falschen Hülle und wie man seit Monaten zu "Gangnam Style" tanzt, sahen wir zum ersten Mal am Silvesterabend. Ist, während wir durch die halbe Welt gefahren sind, die Welt auch ein wenig an uns vorbei gezogen?
Die Fahrräder stellten wir in Bangkok unter und verreisten für 4 Wochen nach Myanmar.
Von einem Strand zum nächsten

Zurück aus den "Ferien von den Ferien" musste ich noch ein eintägiges Knock-out in Bangkok über mich ergehen lassen, bevor wir wieder losradeln konnten. Nachdem wir die Grossstadt hinter uns gelassen hatten, rollte es wieder - und wie. Das Gefühl stimmte, wir kamen schnell wieder in die Gänge. Tobias pedalte vor mir immer schneller und als wir bei leichtem Gegenwind mit 32km/h den Stränden entgegenfuhren, konnte ich nicht mehr mithalten und rief nach vorne: "Hei, was isch los?". Tobias, wie aus einem Traum geweckt, schaute mich erstaunt an und fing an zu lachen. Er hatte sich bei der ganzen Motivation, in Gedanken versunken selber vergessen. Das sollte in den nächsten Tagen immer wieder passieren, vor allem wenn wir ab und zu Musik in die Ohren steckten - Parov Stelar und Tobias: ein Team, dem ich jeweils nur noch von hinten nachschauen kann.

Schon lange hatten wir über die Fahrt entlang den Stränden im Süden von Thailand gesprochen und uns gefreut. Da würden wir auf die faule Haut liegen, tagelang gar nichts tun. Für den Anfang begnügten wir uns mit den Nachmittagen, den "kühlen" Vormittag nutzten wir und legten auf flachen, aalglatten Strassen an der Golfküste einige Kilometer zurück. In einer hügeligen Tagesetappe wechselten wir an die Westküste, die Andamanensee, und entschieden uns an einem einsamen Strand im Laem Son Nationalpark einzulösen, von was wir schon lange gesprochen hatten: nichts tun - nur plantschen, sich-auf-dem-Liegestuhl-wälzen, lesen, essen, dösen. bild
Am Abend waren wir uns einig, so gehts nicht. Kribblig in den Beinen und wehmütig an die abenteuerlichen Tage zurückdenkend: wir mussten uns für Thailand etwas einfallen lassen! Auf der Karte markierten wir die Nationalpärke: im Jungel zelten, unter dem Wasserfall duschen, Höhenmeter suchen und Kilometer bolzen. Das war der neue Plan.
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In den Jungel und dann reif für die Insel

Ein paar Tage führte unsere Route auf bester Strasse und wenig Verkehr durch dickes Grün. Wir bewunderten die Urwaldriesen, die Lianen, den dichten und feuchten Wald. Während einem Jungeltrekking beobachten wir Affen, Vögel, Echsen, leider keine Elefanten. Nach diesem Ausflug in die Hügel freuten wir uns auf den letzten Abstecher an den Strand. Dieser sollte auch der Schönste sein.

bild Ko Libong war für uns die ideale Insel mit einfacher Unterkunft in einem Homestay. Bekocht wurden wir von "Nai" mit reichlich köstlichem Meeresgetier: Krabben, Tintenfische, Fische, Schnecken usw. Weil wir den Abstecher auf Ko Libong so schön fanden, blieben wir gleich noch einen Tag. Zwei Tagesetappen wurden zusammengeschoben - 184 km, unser längster Tag. So konnten wir an der Grenze in Satun abends nochmals den Appetit mit dem unseren Thai-Lieblingsmenues stillen.
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